Ottmachau

Heimatstadt Ottmachau

Nachdem der Frankehof 1930 durch Brand zerstoert war, erwarb mein Vater fuer 19000 RM ein Haus mit Tabakwarengeschaeft am Ring 33 in Ottmachau und wurde selbstaendiger Kaufmann fuer Tabakwaren. 1931 heiratete er meine Mutter und sie lebten dann in diesem Haus in Ottmachau. Dort wurden auch ihre fuenf Kinder geboren, Helga, Erika, Siegfied, Roland und Uta.

Ottmachau ist eine Stadt mit einer ueber 800-jaehrigen Geschichte. Die Stadt liegt im Südwesten von Oberschlesien an einem Stausee der Glatzer Neiße, etwa 15 Kilometer westlich von Neisse und etwa 35 Kilometer oestlich von Glatz.

Hier noch einmal eine etwas andere Sicht vom Oberrring. Das Haus meiner Eltern wieder ganz rechts, man kann die Zigarettenautomaten und die Hausnummer 33 erkennen. Die Vorderfront des Hauses war bis unter die Fenster des 1. Stocks mit 10x15 cm grossen blauen Kacheln verkleidet. Die Groesse und Aufteilung der Wohnung im 1. und 2. Stock war gleich, nur die Deckenhoehe war unterschiedlich, 3,20 m im 1. Stock und 2,80 m im 2. Stock. Jede Wohnung hatte eine Badeeinrichtung und ein Spuelklosett. Jedes Zimmer hatte einen fest eingebauten Kachelofen zum heizen und jede Kueche einen fest eingebauten Kachelofen mit Kochplatte. Das Hinterhaus hatte eine Werkstatt im Erdgechoss, welches urspruenglich ein Pferdestall und einfache Klosettanlage mit Senkgrube war, und noch einen nicht ausgebauten Raum im 1. Stock.

Handgezeichnete Skizze vom Erdgeschoss

Handgezeichnete Skizze vom 1. und 2. Stock

Handgezeichnete Skizze vom Hinterhaus

Jaehrliche Mieteinnahmen nachdem das Geschaeft und die Wohnung im 1. Stock ab 1935 vermietet waren.

Oberring in 2005

So sah der Oberring by meinem Besuch von Ottmachau im Jahre 2005 aus. Das Haus meiner Eltern existierte nicht mehr. Anfang 1945 naeherten sich die feindlichen Truppen und viele Bewohner verliessen die Stadt. Mein Vater war im Krieg und so entschied sich meine Mutter, am 2. Februar 1945, mit uns fuenf kleinen Kindern zu ihrer Schwester in Habelschwerdt, Garten Str. 11, zu ziehen. Und dies war gerade noch rechtzeitig, denn am 15. Maerz 1945 begannen die Fliegerangriffe auf die Stadt. Viele Haueser wurden durch Bomben zerstoert und Menschen verloren ihr Leben. Meine Mutter besuchte Ottmachau spaeter, nach den wiederholten Bombenangriffen, und fand unser Haus von innen total zerstoert und ausgebrannt vor, nur die Hausfassade war stehen geblieben.

2005: Auch die Haeuser am Ende des Oberring existieren nicht mehr.

2005: Wo jetzt, rechts im Bild, sich die Rasenflaeche befinded, stand das Haus meiner Eltern. An der Giebelwand des Nachbarhauses sieht man noch die Vorderdachlinie des Elternhauses.

Seitenring vor der Kirche vor dem 2. Weltkrieg.

2005: Seitenring vor der Kirche. Die gesamte linke Haeuserreihe und Haeuser am Oberring existieren nicht mehr. Man hat jetzt freie Sicht auf die Kirche.